vom drachenfels und dem sonnenuntergang

drachenfels, bonn, rhein, burg

Landschaftsaufnahmen – oft versucht und noch öfter daran gescheitert. Das gilt zumindest für mich. Einen neuen Versuch konnte ich vor knapp einer Woche starten, als ich mich kurzfristig aufraffen konnte, auf den Drachenfels ins Siebengebirge zu fahren. Dies ist, nebenher gesagt, auch sonst ein lohnenswertes Ausflugsziel. Ein wenig Freude an ausgedehnten Spaziergängen sollte man jedoch mitbringen, alternativ ist die Zahnradbahn zu bemühen.

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Oben angelangt, kann man die wunderschöne Aussicht über das Rheinland, Bonn, Königswinter, Bad Honnef und das Siebengebirge genießen. Und wem das nicht genügt, der kann sogleich die alte Ruine der Burg Drachenfels bestaunen und sich anschließend ins Café / Restaurant setzen, und dort ein paar zart-herrliche Stündchen absitzen. Ein windgeschütztes Eckchen sollte man jedoch schon aufsuchen, da einem die kalte Brise, zumindest noch zu dieser Jahreszeit, ganz schön um die Ohren weht.

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All das mal außen vor, bemühte ich mich, oben angekommen, ein paar vernünftige Aufnahmen anzufertigen. Einfacher gesagt, als getan. So stieß ich gleich zu Beginn auf zwei gravierende Probleme, dich mich den Abend über nicht mehr loslassen wollten:

  • verdammt starker Wind
  • ein fehlender Grauverlaufsfilter

Wind ist natürlich absolut ätzend. Das war keine kleine Brise mehr, das war richtig stürmisch. Da kann das Stativ noch so stabil sein, wenn die Kamera von einem Windstoß volle Breitseite erwischt wird, dann sieh mal als Fotograf zu, wie das Bild scharf bleibt. Langzeitbelichtungen von 150 Sekunden machen die Herausforderung – wie soll ich das formulieren – eben nicht gerade einfacher!

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Weil meine bisherigen Erfahrungen Aufnahmen im Bereich der Landschaftsfotografie missen lassen, unterschätzte ich wohl auch die Wirkung eines Grauverlaufsfilters. Wenn ich denn einen dabei gehabt hätte. Korrigiere: Wenn ich überhaupt einen hätte. Der Unterschied zwischen hellen Bildpartien und dunklen war teilweise so stark, dass der Lightroom-Regler zum Aufhellen der dunklen Landschaftsbereiche fast komplett auf Anschlag stand. Nun ist es ja durchaus so, dass man in den einschlägigen Foren oft davon liest, dass in hellen Bildbereichen mehr Reserven begraben liegen sollen und man daher besser die dunklen Bildteile korrekt belichten sollte, als die hellen. Ich habe es genau anders herum gemacht und der Grund dafür ist ganz einfach: Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen hat sich gezeigt, dass das Abdunkeln heller Bereiche zwar gut möglich ist, dadurch aber die Lichter abgeschnitten werden und somit unrealistisch platt wirken. Wenn ich dunkle Bereiche aufhellen möchte, resultiert das „nur“ in Rauschen. Einen Tod muss man eben sterben, und ich kann mit dem Rauschen besser leben als mit einem unnatürlichen Bild. Oder man macht es gleich richtig und kauft sich einen gescheiten Grauverlaufsfilter für solche Situationen. Wie handhabt ihr sowas?

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Natürlich habe ich es nicht richtig gemacht, daher steht ein solcher Filter ab jetzt auf meiner ToBuy-Liste. Eigentlich hätte ich auch noch mal die Black Card Technique ausprobieren können. Aber an sowas denke ich auch immer erst, wenn es schon zu spät ist.

Unterm Strich bleibt für mich festzuhalten: meine ND-Filter haben einen rosa-lila Farbstich, der sich jedoch mit etwas Aufwand in der Nachbearbeitung beseitigen lässt. Und, was fast noch wichtiger ist, ich konnte endlich meine Erfahrung in der Landschaftsfotografie ausbauen. Zwar besteht hier noch reichlich Potenzial zur Verbesserung, aber irgendwo und irgendwann muss man ja mal anfangen.

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