Vor einiger Zeit bin ich endlich dazu gekommen, mir den Post Tower in Bonn näher anzuschauen. Vor einiger Zeit ist mittlerweile auch schon ein halbes Jahr her, aber nun komme ich dazu, ein paar Zeilen zu verfassen. Ich gelobe Besserung, wie ihr sehen könnt! Es ist ein interessantes Gebäude, da es sich erheblich vom restlichen Bonn, wenn ich es mal so nennen darf, abhebt. Es spiegelt das wider, was ich an Großstädten mag: den Kontrast zwischen moderner Architektur und, je nach Stadt, verschieden alter Architektur. Der von 2000 – 2002 erbaute Post Tower ist mit 162,5 m auch das höchste bewohnte (im Sinne von Arbeit) Gebäude Bonns. Ich selber habe es mir nicht nehmen lassen, kurz vor der blauen Stunde meine Kamera auf das Stativ zu schrauben. Mit dabei waren wie immer das Sigma 8 – 16mm, meine Festbrennweiten und natürlich das gewonnene Tamron 18 – 270 mm, welches ich anlässlich des Tamron Extreme Tests an seine Grenzen treiben wollte.
Was dieses Gebäude ausmacht, ist seine gläserne Fassade. Alles wirkt hochmodern, ist offen und lichtdurchflutend gestaltet. Das Auge möchte vor Neugier ist Gebäude hineinkriechen, doch geht das natürlich nicht. Ein wenig Anstand sollte man als Fotograf schon bewahren, schließlich möchte man am Ende des Tages nicht als böser Terrorist auf der Anklagebank sitzen.
Mein Weitwinkel kann seine Stärken hier natürlich voll ausspielen, wobei es mir nicht leicht gefallen ist, die vielen Linien, Figuren und Formen ausgewogen ins Bild zu bringen und in Szene zu setzen. Um ehrlich zu sein: Ich sehe bei dieser Tour noch deutliches Steigerungspotenzial. Man mag bedenken, dass diese Fototour zur Einstimmung auf meinen Parisurlaub gemacht wurde unter dem Vorwand, nach dem letztjährigen Winterschlaf wieder ein wenig Gespür für die Fotografie zu bekommen. So ein beruflicher Anfang kostet eben Zeit, und leider hat die Fotografie darunter am meisten leiden müssen. Nichtsdestotrotz gefällt mir das folgende Bild am besten, beziehungsweise ich finde es am gelungensten:
Das Bild für den Tamron Extreme Test möchte ich natürlich auch noch zeigen. Es war gar nicht so einfach, mit dem Objektiv umzugehen. Zum einen sind Tele-Brennweiten nicht meine Welt und zum anderen kann ich mit 18mm nicht wirklich arbeiten, wenn nebenan 8mm winken. Eine Zwickmühle. Ja, der Bildstabilisator vollrichtet seine Dinge gut, die Schärfe hat gepasst. Nur mit der Blende kann man nicht wirklich arbeiten, was schade ist. Am Live View der D7000 ist mir gar nicht aufgefallen, dass das Dach schon leicht unscharf ist. Wobei ich gerade das bezwecken wollte. Am Ende ein eher unbefriedigendes Ergebnis. Aber man lernt so mit gefühlsmäßigen Niederlagen umzugehen.
Alle weiteren Bilder dieser Serie gibt es in meiner Galerie.
Einen etwas aktuelleren Bezug hat diese Aufnahme, ebenfalls vom Post Tower, wie unschwer zu erkennen ist:
Dieses Bild entstand früh am Morgen des Tages, als auch die Architekturstudie der Museumsmeile aufgenommen wurde. So hatte ich den Rhein und den Post Tower noch nie gesehen: eingehüllt in Nebel. Und nicht gerade wenig Nebel, es war der Wahnsinn. Die kleine Teich vor dem Post Tower bot sich so geradezu für eine Spiegelung an. Klarheit im Wasser, der Tower von Nebel umhüllt. Da freue ich mich auf weitere Morgen am Rhein. Bestimmt auch noch im Winter. Jetzt, wo ich endlich wieder verstärkt der Fotografie nachgehen kann.
Oha! Wenn ich mit der Straßenbahn über die Brücke in Bonn fahre sehe ich den Tower immer aus der Ferne, aber von dort aus sieht er von weitem nicht so beeindruckend aus. Die Bilder bringen ihn perfekt zum glänzen :)
Danke für die Einschätzung! Dann solltest du beim nächsten Abstecher in die Rheinaue dort einfach mal vorbei schauen. :)