breite gasse

Ein kleiner Geheimtipp hat sich mir am letzten Wochenende in Berlin offenbart. Natürlich nur aus fotografischer Sicht – und eventuell noch für verschmuste Pärchen. Ich hatte mir vorgenommen, mal den Köpenicker Kiez genauer unter die Lupe zu nehmen. Hierbei handelt es sich nicht um die mehr oder weniger bekannte Altstadt, sondern um den eher bürgerlichen Teil des historischen Köpenicks. Die Ausmaße der Begehung halten sich in Grenzen. Das soll heißen, dass der Kern, der unweit der Dahme liegt, gar nicht so groß ist. Und als ich entspannt eines Morgens entlangwanderte, entdeckte ich eine kleine Gasse, die abrupt an der Dahme mit Blick auf das Schloss und die Altstadt endet.

berlin, köpenick, breite gasse

Unten an der romantisch gelegenen Bank angekommen, bei der übrigens explizit ein Schild darauf verweist, dort doch bitte nicht zu baden, entschied ich mich, auf das Grundstück nebenan auszuweichen. Für fotografische Zwecke muss man auch manchmal gegen Regeln verstoßen, und genau das musste ich hier leider auch machen. So stieg ich einfach am Zaun vorbei zu den Stegen am Nachbargrundstück und machte dort die für mich unerlässlichen Aufnahmen. All das, mit dem Hintergedanken, hier sicher nicht noch einmal in nächster Zeit fotografieren zu kommen. Und glücklicherweise war der Besitzer des Grundstücks, den ich am Vormittag bei meiner initialen Besichtigung noch gesehen hatte, am Abend nicht da. Vermutlich sah er, wie viele andere, ein Spiel der EM.

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Und noch etwas kam begünstigend hinzu: Gleich zu Beginn der „Breite Gasse“ stand ein Schild mit den Worten, dass der Zaum zu eben dieser nur solange geöffnet sei, bis die Straßenlichter eingeschaltet würden. Zu meinem Glück ist dieser Spruch entweder nicht ernst zu nehmen, oder es wurde an eben jenem Tage einfach nicht gemacht, um mir die Chance zu geben, dort zu fotografieren.

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Noch etwas zur Nachbearbeitung: Immer wieder wird mir in letzter Zeit demonstriert, wie wichtig zwei einfache Faktoren bei der Fotografie sind. Ein Faktor, der sicherlich ziemlich logisch erscheint, ist das Licht. Ohne gutes Licht geht nicht viel, klar. Aber anhand von praktischen Beispielen kann man das besser sehen. Und ein weiterer ist der Weißabgleich. Wenn man hier gut nachjustiert, kann man viel erreichen und sich eine Menge Arbeit im Post Processing ersparen. Bei diesen Aufnahmen war beispielsweise nicht viel Nachbearbeitung nötig, mal abgesehen vom Kontrast und dem Weißabgleich! Nachschärfen zähle ich mal nicht direkt zum Post Processing, sondern eher zum Finalisieren. Aber rein formell gehört es doch schon zum Post Processing. :)

Köpenick ist im wahrsten Sinne ein schönes Pflaster, nicht nur wegen der vielen Pflastersteine. Es werden hoffentlich weitere Entdeckungen meinerseits folgen, die eine weitere Seite von Berlin offenbaren.

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