Kurz vor Toresschluss habe ich nun endlich die zweite Testaufgabe von Tamron erledigen können. Leider habe ich während des Karnevals der Kulturen kein Bild mit dem Super-Zoom gemacht, weshalb ich schlussendlich mangels Zeit etwas improvisieren musste. Gar nicht so einfach, bei einer kurzen kreativen Blockade etwas sinnvolles entstehen zu lassen. Ich hatte aber durchaus verschiedene Ideen, wie ich die Aufgabe, ein aussagekräftiges Porträt zu schießen, umsetzen hätte können. Unter anderem wollte ich ein Porträt unter der Dusche, eine Art Wasserspiel, machen – wir haben uns an Handstandporträts gewagt (eine ganz wahnsinnig bescheuerte Erfahrung, weil total anstrengend …), dann dachte ich an eine Mehrfachbelichtung – sozusagen ein und dieselbe Person doppelt auf dem Bild – und am Ende ist es wohl die künstlerisch einfachste Variante geworden:
Wobei, um ehrlich zu sein, ganz so einfach war es dann doch nicht. Das Bild macht zumindest auf mich den Eindruck, als würde irgendetwas damit nicht stimmen. Als sei irgendetwas nicht echt. Und in der Tat, das muss ich verneinen. Ich musste mein Porträtmodell quälen. Wie für Porträts unüblich, habe ich hier eine relativ lange Belichtungszeit genommen, nämlich 0,8 Sekunden. Das ist zwar nicht viel, aber für eine Fotografie eines Menschen eben schon. Normalerweise arbeitet man hier ab ca 1/60s und kürzer. Bevor ich mir Prügel abhole: Das ist ein über den Daumen gepeilter Richtwert, keine Zwangsvorgabe. Ich wollte aber gezielt die Haare verweht sehen, daher die lange Belichungszeit.
Normalweise hält kaum ein Mensch fast eine Sekunde komplett still, sodass die Person auf dem Bild immer unscharf ist. Und zugegeben, so ganz ließ sich das hier nicht vermeiden. Aber durch den eingesetzten Blitz konnte ich das Gesicht einigermaßen gut einfrieren. Und mein Modell hatte es wirklich schwer, die Augen so offen zu halten. Denn um die Haare so verwischen zu lassen, kam ein Fön auf höchster Stufe zum Einsatz. Ihre armen Augen – heiße und trockene Luft und dann noch ein heller Blitz. Einfach ist für mich anders.
Die Nachbearbeitung fiel dann eher dezent aus. In schwarz weiß umkonvertiert und dann noch etwas an den Gradationskurven gedreht und fertig war das Bild. Ich hoffe, es erfüllt die Aufgabe seitens Tamron halbwegs. Ich hatte, trotz der kleinen Denkblockade, trotzdem Spaß mit dem Objektiv!
Hallo Michel, wenn ich mir das Foto so anschaue und deinen Bericht hier lese was ihr alles dafür gemacht habt. Kann ich nur sagen das es Dir gelungen ist eine schönes Portrait zu präsentieren.In meinen Augen hast du die Aufgabe von Tamron gut gelöst!
Gruß Manfred