Bei wenig beeindruckendem Wetter starteten wir aus dem schönen Avignon in das uns noch unbekannte Annecy. Da wir uns die Mautgebühren auf den französischen Autobahnen gänzlich sparen wollten, entschieden wir uns für Routen mitten durch die Pampa. Mal waren das Route Nationales (ähnlich der deutschen Bundesstraßen) und mal waren das so abgeschiedene Straßen, das weit und breit niemand zu sehen war, außer die Motorhaube unseres Fahrzeugs. Das waren natürlich nicht immer die schnellsten Routen, doch dafür waren sie stets recht nett anzuschauen. Zumindest aus dem Auto heraus. Denn wer hat schon Lust, bei diesigem Wetter auf Fußgängerpirsch zu gehen? Na ja. Manchmal ist der Weg eben der Weg und nicht das Ziel.
Annecy ist ein gemütlicher Ort am Lac d’Annecy. Grundsätzlich ein Ort, an dem hervorragend Lebensabende verbracht werden können. Annecy und sein See, umgeben von Bergen, ist ein kleines Idyll. Ich muss gestehen: der Ort selber bietet als solcher nur begrenzt Sehenswürdigkeiten; doch die landschaftliche Umgebung lässt in den Naturburschen unter uns mit Sicherheit das Herz erblühen. Und so versuchten wir mit der wenigen Zeit, die uns für den Urlaub geblieben ist, geschickt zu haushalten und Entspannung sowie Abenteuer zu kombinieren. Sicherlich, ein bisschen mehr Sonnenschein hätte geholfen, den Fokus vermehrt auf Abenteuer zu legen. Aber wer kann sich das schon aussuchen?
In gewohnter Manier besichtigten wir also die Innenstadt und verschafften uns so weitere Einblicke. Besonders gefallen hat uns das Palais de I’lle. Durch Annecy fließt gleich im Anschluss an den Lac d’Annecy das Flüsschen Le Thiou, welcher sich im ersten Eindruck teilt und auf verschiedenen Wegen durch Annecy fließt. Genauer betrachtet umfließt er jedoch nur eine kleine, bebaute Insel – nämlich das Palais de I’lle. Zum einen sieht das recht interessant aus und zum anderen hatten wir dort die Möglichkeit, am Abend gemütlich ein paar Drinks zu genießen und zugleich einer Blues- oder Jazzband zu lauschen. Das Kapitel verdient mehr oder weniger den Titel „Urlaub; und wie er ausklingen sollte.“. So toll, dass wir an beiden Abenden dort etwas verweilten.
Zwischendurch gab es dann in der Tat auch noch handfestes Kulturprogramm; nämlich stand die Besichtigung des ehemaligen Olympia-Austragungsortes Alberville an. In Albertville fanden 1992 die olympischen Winterspiele statt. Die Info ist relevant für diejenigen, die das nicht wussten. Meine Person eingeschlossen. Bildung hört eben auch im Urlaub nicht auf. Nein, ganz im Gegenteil. Wusstet ihr übrigens, dass Albertville die Partnerstadt von Winnenden (Baden-Württemberg) ist? Nein? Ich auch nicht. Muss man auch nicht wissen. Jedenfalls war der Besuch eher ernüchternd. Abgesehen von der auch hier schönen Umgebung ist nicht mehr viel vom Glamour einer Olympiastadt übrig geblieben. Einen Döner gab es für uns. Und etwas heruntergekommen wirkende Sporthallen. Auch das sollte man gesehen haben. Denke ich. Geschadet hat es jedenfalls nicht, denn es führte uns vor Augen, was vermutlich bald in Sotchi eintreten wird (oder sogar schon ist).
Wir haben in den knapp zwei Wochen eine Menge gesehen, unternommen und gelernt. Fotografieren konnte ich auch. Zwar nicht so sehr und so zufriedenstellend, wie ich das im Vorfeld vermutet hatte – aber an die Stelle der Fotografie sind eine Menge anderer Dinge getreten. Ich kann eine Reise in die Provence empfehlen! Es hat Spaß gemacht. Jetzt muss ich nur noch schauen, dass ich meine analogen Filme irgendwo entwickeln lasse. Über das Ergebnis werde ich berichten! :)
Das war vermutlich der letzte Teil, hat mir gut gefallen.
Stimmt Ute. :) Vielen Dank!