in der provence ohne lavendel – teil II

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Nach der für uns legendären Radtour ging es anschließend etwas beschaulicher weiter. Vorerst nach Nîmes, in die ca. eine Stunde von Avignon entfernt liegende Stadt ohne nennenswerte Gewässer. Nîmes, so kann man durchaus sagen, hat uns gut gefallen. Zwar war auch dieser Tag verregnet, dennoch konnten wir eine Menge sehen und über die Stadt lernen. Im Maison Carrée wurde uns ein spannender Film über die Entstehungsgeschichte der Stadt gezeigt. Danach haben wir eine kleine Wanderung zur Porte d’Auguste unternommen – uns die darunterliegenden Jardins de la Fontaine angeschaut – und schlussendlich noch die Arènes de Nîmes besichtigt. Angenehm war, dass wir für die drei Sehenswürdigkeiten ein Kombiticket kaufen konnten. Kann ich nur empfehlen, wenn ihr schon mal in der Stadt seid.

Nîmes

Nîmes

Jardins de la Fontaine

Unweit von Nîmes liegt das berühmte Aquädukt Pont du Gard entfernt. Schon Asterix und Obelix hatten Recht: Die spinnen, die Römer! Leider war uns das Wetter an diesem Tag nicht sonderlich gut gesinnt, sodass die Aufnahme unheimlich ist. Unheimlich unspektakulär. Aber immerhin konnten wir die Bauweise der alten Römer bewundern und zu meinem Erstaunen auch betreten.

Pont du Gard

Pont du Gard

Am Abend sind wir natürlich wie gewohnt nach Avignon zurück gefahren. Und ich konnte meinen Begleiter überreden, etliche Minuten – waren bestimmt um die 90 – am selben Standpunkt auszuharren, um einige Aufnahmen zu machen. Wenn man zum ersten Mal an einer bestimmten Lokation ist, weiß man natürlich nicht, wie sich das Licht und die Sonnenstrahlen entwickeln. Daher nochmals danke für die Geduld. :)

Avignon

Avginon

Unsere Städtetour ging weiter. Es trieb uns direkt nach Aix-en-Provence. Und ich muss sagen: ich liebe den Charme solcher Städte einfach. Meinen Lebensabend sollte ich mir wohl irgendwie in Frankreich oder Italien einrichten. Aber ob der Charme eventuell irgendwann zur Normalität verkommt? Das werde ich in den nächsten Jahren überprüfen müssen: welche Zeitspanne muss vergehen, damit ich auf diesen Flair keine Lust mehr habe? Ich weiß es nicht. Ich werde wohl erst weitere Erfahrungen in zukünftigen Urlauben einholen müssen.

Aix-en-Provence

Aix-en-Provence Markt

Aix-en-Provence Häuserfront

Und ich liebe Kirchen. Grundsätzlich bin ich froh, dass ich das Wort Religion richtig schreiben kann. Aber die Atmosphäre einer schönen Kirche zieht mich immer wieder in ihren Bann.

Aix-en-Provece / Quartier Mazarin

Saint-Sauveur Cathedral

Saint-Sauveur Cathedral

Saint-Jean-de-Malte

Der vielen Reiserei noch nicht überdrüssig, sind wir am selben Tag noch auf die Suche nach den Ockerfelsen in der Provence gegangen. In dem kleinen Dorf Roussillon wurden wir schließlich fündig. Als wir ankamen, mussten wir jedoch leider feststellen, dass der dort ansässige Ockersteinbruch bereits geschlossen war. So ein Ärgernis aber auch. Schon vor Ort habe ich nicht verstanden, wieso derartige Wanderrouten oder Felsformationen einer Öffnungszeit unterliegen. Zumal dort nicht (mehr) aktiv gearbeitet wird, wie es die Bezeichnung ‚Steinbruch‘ möglicherweise suggeriert. Dennoch, nach einiger Suche haben wir aber schlussendlich einen Schleichweg zu den Ockerfelsen gefunden. Außerhalb der Öffnungszeiten auf das Gelände zu kommen hat natürlich den Charme, dort nicht von anderen Passanten umgeben zu sein. Jetzt stelle man sich mal vor, wie geil der Eindruck gewesen wäre, hätte die Sonne die Ockerfelsen zusätzlich erleuchtet.

Roussillon

Roussillon (Vaucluse)

Roussillon (Vaucluse)

Da wir an diesem Tag unsere Räder überhaupt nicht benutzt haben, stand am darauffolgendem Tag ein Radprogramm in der Camargue auf unserer To-Do-Liste.

Die Camargue ist in erster Linie ein großes Naturschutzgebiet. Weite Flächen, Wasser, Sand, beinahe Strand, Flamingos, Pferde und vieles, was mit Natur im weitesten Sinne zu tun hat, kann dort gefunden werden. Und Wind. Viel Wind! Wahnsinn. So viel Wind auf einem Haufen habe ich selten gesehen. Und gespürt. Beim Fahrradfahren waren wir richtig froh, in Windrichtung zu fahren. Okay, die Rücktour verlief dann genau gegenteilig. Aber wie schon angedeutet, durfte es ruhig auch ein wenig sportlich zugehen.

Sportlich war es auch für die unzähligen Kitesurfer auf dem Meer. Die folgenden Fotos sind zwar nicht in der vollen Auflösung hochgeladen, doch kann man sehr wohl erahnen, was dort auf den Wellen los gewesen ist. Für die Kitesurfer ist der Wind dort sicher ein Segen. Eventuell sogar DER Grund, dort regelmäßig zu ‚kiten‘. :)

Camargue

Leuchtturm in der Camargue

Radtour in der Camargue

Kitesurfer in der Camargue

Flamingos in der Camargue

Auch, wenn es anstengend war, so hat es uns dennoch gefallen. Die Sache mit dem Wind sollte allerdings noch ein Nachspiel haben. Vermutlich. Nicht nur, dass meine vorderste Hautschicht nach dem Sandsturm weggefräst wurde. Die nächsten anderthalb Tage lag ich dann nämlich krank im Bett. Komplett aus der Bahn geworfen. Da macht ‚man(n)‘ nix. Für den Palast von Avignon hat meine Kraft aber noch gereicht. Und fit genug für die spätere Weiterfahrt nach Annecy war ich dann auch wieder. Und genau dort – in Annecy – geht es in meinem Abschlussbeitrag weiter.

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