mit der vollformat in der toskana

Mittlerweile kündigt sich der Herbst an. Und als noch tiefster Sommer war, befand ich mich im Urlaub. So lange ist das noch gar nicht her. Daher möchte ich kurz darüber schreiben. Vielleicht wird es auch länger. Mal sehen.

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Dieses Jahr ging es also in die Toskana. Hauptsächlich nach Florenz. Wenn die brennende Hitze im eigenen Land nicht reicht, macht man sowas. Bei 40° durch die Altstadt laufen. Und wenn man besonders viel erleben möchte, nimmt man die Kamera mit. So oder so einen ähnlichen Vorsatz habe ich mir gestellt. Zeitgleich war das mein erster Urlaub mit meiner Vollformat-Schickse – der D800. Als Fotonarr wird man hin und wieder in diverse Fotografieforen gespült. Dann liest man so Beiträge wie: „Hilfe, die D800 ist mit ihren 36 Megapixeln gar nicht für den Urlaub geeignet!“, oder „Reicht mein 10 – 4000 mm Objektiv aus um die bestmögliche Bildqualität aus der D800 rauszukitzeln?“. Weiß ich nicht. Wirklich nicht. Interessiert mich auch gar nicht. Aber was dann doch geklärt werden konnte, ist die Reisetauglichkeit der D800. Um die Frage forenübergreifend zu beantworten: Ja – es ist möglich. Wahnsinn.

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Okay – zugegeben. Handlich ist anders. Aber ich wusste immer schon, dass sich meine Körpergröße irgendwann bezahlt macht. Wenn man dann noch vernünftige Transportbehältnisse wählt, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Eigentlich.

Waghalsig machten wir uns eines Morgens auf den 1100 km langen Weg von Bonn nach Florenz. Eigentlich hatte ich mir eine malerische Durchfahrt bei Sonnenaufgang durch die Alpen vorgestellt, doch daraus wurde leider nichts. Es regnete. Und leider nicht gerade wenig. So fängt der Sommerurlaub gut an. Aber solange es nur bei der Hinreise regnen würde, dachten wir uns, ist ja alles paletti. Und so kam es dann auch. Dennoch hielt uns der Regen nicht ab, kurz am Comer See ein Päuschen einzulegen. Danach ging es weiter nach Maranello. Das dort ansässige Ferrari-Werk ohne Navi zu finden – eine wahre Odyssee. Vorbereitung ist eben doch besser als Nachbereitung. Immerhin kamen wir so noch vor Ankunft in der Toskana in den Genuss, das einzig wahre Ferrari-Museum zu sehen. Schon ein kleines Highlight. Na ja, jedenfalls ging es danach weiter nach Florenz. Als wir uns mit den Verkehrsverhältnissen sowie unserem Hotel vertraut gemacht hatten, konnte die Sightseeing-Woche beginnen.

Da das hier kein Blog für ausgedehnte Reiseberichte ist, möchte ich an dieser Stelle die Präsentation der einzelnen Sehenswürdigkeiten unterbrechen. So viel sei gesagt: Mit einigen Ambitionen kann man eine ganze Menge erleben und dabei auch noch viel Spaß haben. So haben wir Florenz, Siena, San Gimignano, Monteriggioni, Pisa und seine Mittelmeerküste, Lucca, Mailand, Maranello, Como sowie schöne Landschaften bestaunen können. Ein ganz schöner Husarenritt. Vor allem mit einigem Kameragepäck doch anstrengender, als gedacht.

Doch nun noch ein paar Worte zur Fotografie. Erneut hat sich gezeigt, dass ein Foto mit seinem Licht entweder steht oder fällt. Die Sommermonate sind mit dem harten Licht sicher nicht der beste Zeitpunkt, ernsthaft in die Toskana zu fahren um fotografieren zu wollen. Aufgefallen ist mir das beispielsweise in Siena, als es darum ging, den Palazzo Pubblico zu besteigen, und die Sonne erst weit nach Ende der Öffnungszeit wirklich günstig für tolle Fotos stand. Darüber hinaus sind die Touristenmassen auch nicht immer perfekt – denn gerade in den Sommerferien sind noch mal extra viele Menschen dort, wo’s historisch aufregend zur Sache geht. Aber den Kompromiss sind wir eingegangen. Und ein Stativ möchte man schließlich auch nicht ständig rausholen, wenn man nicht gerade alleine auf Expedition ist.

Der Mythos, dass eine D800 nicht für den Urlaub geschaffen ist, wurde für mich zumindest wiederlegt. Oft wird angeführt, dass die großen Datenmengen durch die 36 Megapixel einfach unpraktisch sind. Man mag sich hier vielleicht gedanklich auf die Arbeitsweise der analogen Fotografie einschießen, denn dort hat(te) man schließlich auch nur eine begrenzte Anzahl an Aufnahmen pro Film zur Verfügung. Und jede Rolle Film kostet(e) Geld. Warum also nicht einfach mal probieren, in der digitalen Ära ein paar Fotos weniger zu schießen und sich auf’s Wesentliche zu konzentrieren? Zumal nicht jedes Motiv oder jede Pose ein Foto wert ist. Und wenn wir mal ehrlich sind: Wie oft schauen wir uns die Bilder nach dem Urlaub noch an? Tatsächlich verstauben die Aufnahmen auf dem PC und überleben mit etwas Glück den nächsten Festplatten-Crash. Je weniger Fotos man während der Urlaubstage schießt, desto einfacher ist zum Einen die Selektion der Bilder – und zum Zweiten die Nachbearbeitung. Und der dritte Vorteil – mal ganz pragmatisch betrachtet – liegt auch auf der Hand: Es ist wesentlich billiger 30 Fotos ausdrucken zu lassen als 500. Und wie viele konnte auch ich die Erfahrung machen: ein Bild gedruckt in der Hand ist noch immer schöner als etliche Festplattenarchive von „könnt-ich-mir-mal-wieder-ansehen“ Aufnahmen. Probiert es! Es lohnt sich.

Weitere Aufnahmen findet ihr – wie immer – in meiner Galerie. Diese wurde übrigens komplett neu gestaltet! Schaut rein und habt viel Spaß!

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