schottland und die lowlands

Bow Fiddle Rock (Schottland)

Ende 2017 hatte ich die Chance erneut Schottland zu besuchen. Bereits 2016 machte ich die Erfahrung, dass die britischen Inseln wunderschöne Landschaften bieten und herrlich zum Fotografieren geeignet sind. Nach Reisefreigabe meines Spatzes begab ich mich Ende Oktober alleine auf eine elftägige Rundreise durch die schottischen Lowlands sowie Highlands. Genau die Teile des Landes, die ich in 2016 ausgelassen hatte. Die lange Erholungstour durch Schottland war angesichts der Ereignisse im beruflichen Umfeld unbedingt nötig. So kamen am Ende der Reise stattliche 2720 km zustande. Für den kleinen Fiat 500 eine ganz schöne Zumutung. Mal unbenommen der Tatsache, dass ein Fiat 500 für meine Körpergröße von 1,90 m auch eine Zumutung war und ist.

Im Oktober und November nach Schottland zu fahren hat Vor- und Nachteile. Wem Ruhe wichtig ist, der wird es zu dieser Jahreszeit dort lieben. Außerdem ist es vergleichsweise günstig, da die Übernachtungsmöglichkeiten nicht gerade überlaufen sind. Der Oktober und der November sind jedoch weder Fisch noch Fleisch, soll heißen: die schöne Herbststimmung ist irgendwie schon weg. Im Gegenzug dazu bekommt man aber auch kaum Winterstimmung. Na ja, dafür sind die Tage immerhin schön kurz. Egal. Dafür ist mentale Erholung vorprogrammiert (im Gegensatz zur körperlichen Erschöpfung) und die Landschaft ist weiterhin absolut beeindruckend.

Steinküsten bei St Abbs (England)

Die Reise beginnt

Direkt am ersten Abend ging es für die erste Nacht nach St Abbs und Berwick-upon-Tweed. Dort finden sich tolle Küsten und St Abbs ist ein wirklich schöner kleiner Ort. Rückblickend war der Umweg aus fotografischer Sicht jedoch nicht wirklich lohnenswert. Mit nassen Klamotten und den ersten Eindrücken auf der Speicherkarte genoss ich die letzten Momente in St Abbs Ebbcars Cafe. Nach kurzer Zeit bin ich, wie geplant, nach Aberdeen aufgebrochen. Da ich eine Städtekur geplant hatte, war Aberdeen nur als kurzer Zwischenstopp geplant. Genau genommen habe ich nicht mal das Ortsschild von Aberdeen gesehen. In Wahrheit wollte ich zum Donnottar Castle ein bisschen Natur, Klippen und Geschichte genießen. Zum Glück für mich brach im rechten Moment die Sonne durch die Wolkendecke, sodass ich meine ersten fotografischen Erfolge feiern konnte.

Dunnottar Castle (Schottland)

Am Abend ging es für mich weiter in die Speyside. Bei Regen, Dunkelheit und auf der falschen Straßenseite würde ich die Anreise als herausfordernd bezeichnen. Eine Unterkunft mitten im Nirwana zu haben macht die Situation nicht unbedingt intuitiver. Dafür war ich für meine nachfolgenden Reiseziele gut situiert. Der Bow Fiddle Rock in Portknockie sowie die nähere Umgebung waren zuerst fällig. So machte ich mich früh am Morgen auf an die Küste und wartete entspannt auf den Sonnenaufgang.

Bow Fiddle Rock (Schottland)

Bow Fiddle Rock (Schottland)

Von der Landschaft in Schottland begeistert

Wer der englischen Sprache mächtig ist, dem wird nicht verborgen geblieben sein, warum der Bow Fiddle Rock nun mal Bow Fiddle Rock heißt. Ganz ohne Touristen konnte ich mich an dieser Naturgewalt fotografisch austoben. Schon verrückt, wie derartige Steinkonstrukte entstehen. Spannend zu beobachten, wie sich der Meeresspiegel minütlich ändert. Eine tolle Erfahrung, Wellen, Wind und Möwen in Ruhe zu genießen. Aber auch gefährlich, bei starken Winden an den Klippen zu stehen. Nach einer kurzen Unterhaltung mit einem einheimischen Alteingesessenem, der mir munter von einer deutschen TV Produktion vor wenigen Wochen am Bow Fiddle Rock erzählte, wollte ich weitere Eindrücke an der Küste aufsaugen.

Küste in Cullen (Schottland)

Küste in Cullen (Schottland)

Cullen Viadukt (Schottland)

Von Portknockie ging es stets mit Kamera und Stativ im Gepäck weiter nach Cullen. Das Wetter blieb wechselhaft, aber im Grunde gilt auch hier: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung! Und ehrlich: mit acht Stunden Sonnenschein hatte ich zu dieser Jahreszeit ohnehin nicht gerechnet. Die Lowlands und die Speyside bestechen, wie der Name schon verrät, eher durch flache und entspannte Landschaften. Die Region ist für milden Whisky bekannt und im Herzen der Speyside finden sich dutzende Brennereien, deren Namen weltweit bekannt sind. Darunter Glenfiddich, Balvenie, Aberlour und Macallan.

Im nächsten Teil geht es daher nach Keith zur Strathisla Distillery und zum Rattray Head Leuchtturm. Bleibt am Ball!

Reisetagebuch
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