rundreise auf der isle of skye

Old Man of Storr (Skye)

Die Isle of Skye war bereits vor Antritt unserer Schottlandreise mein favorisiertes Ziel. Und meine Vorfreude wurde nach dem Zwischenhalt in Glen Coe und der Nevis Range nur noch weiter genährt. Es gab viel zu entdecken! Wie wollten keine Zeit verlieren.

Bevor wir jedoch den ersten Reifen auf die Insel setzten, machten wir einen kurzen Zwischenhalt in dem bezaubernden Schloss Eilean Donan Castle. „Der kulturelle Aspekt der Reise war uns natürlich ebenso wichtig“, würde ich galant meinen Bildungsbeauftragten zitieren. Zum einen ist das Schloss in der Abenddämmerung wunderschön; zum anderen durchaus informativ, wenn man ohnehin nicht zur Abendstunde vor Ort ist um zu fotografieren. „Aus der Situation immer das Bestmögliche herausholen!“, oder „Wenn einem das Leben Zitronen gibt, einfach Limonade daraus machen!“. Wie man es auch dreht und wendet, Eilean Donan war ein lohnenswerter Zwischenhalt um etwas über die Geschichte des Landes zu lernen. Außerdem war es eine Wohltat für die Füße, da Eilean Donan nicht erst aufwändig erklommen werden musste.

Eilean Donan CastleIsle of Skye

Willkommen in Port Ruighe

Im Anschluss war es dann aber soweit. Wir kurvten über die Isle of Skye und erreichten etwas abseits von Portree unsere Bleibe. Ein nettes Bed and Breakfast irgendwo im Nirgendwo mit freundlichen Besitzern. Die weitere Erkundung der Insel ließ jedoch nicht lange auf sich warten und so fuhren wir nahezu ohne Pause zu unserem ersten Highlight auf Skye: dem „Old Man of Storr“ (siehe Titelbild).

Glücklicherweise sollten wir mit einem Mix aus Sonne und Wolken belohnt werden, was nach der kurzen Autotour das Aussteigen erheblich erleichtern sollte. Die Region um den „Old Man of Storr“ ist eine dankbare und touristenfreundliche Wanderroute. Anfänglich. Und wenn man den Berg nicht querfeldein erklimmen möchte. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Felsformation um den „alten Mann“ ragt beeindruckend vor „The Storr“ empor und der Wind knallte uns nur so um die Ohren. Ein beeindruckendes Schauspiel aus Licht und Schatten begleitete unsere Tour bergauf. Endlich wieder wandern! Wir stellten uns wie Kinder in den Wind und hofften darauf, dass uns dieser trägt. Wohin auch immer. Einfach nur schön.

Old Man of Storr (Skye)Old Man of Storr vor The StorrBlick vom Old Man auf SkyeGlückliche Wanderer am Old Man (Skye)Wollgras auf Skye

Brücke von Sligachan

Damit noch nicht genug. Der sonnige Tag musste ausgenutzt werden! Und so wurde der Foto-Nerd in mir mal wieder quengelig. Henning kennt das schon, aber es hilft alles nichts. Wenn die Sonne einen vielversprechenden Eindruck macht, dann muss ich das einfach ausnutzen. Und schließlich sind alle guten Dinge drei und wir fuhren gemeinsam in die kleine Ortschaft Sligachan. Ortschaft? Na ja, ein Hotel mit Whiskybar sowie ein Campingplatz waren in Sligachan auffindbar. Und eine alte Brücke. Auf die hatte ich es abgesehen!

Und das Licht war wirklich herrlich. Es untermalte die Brücke samt Umgebung mit herrlich warmen Licht. Perfekt um ein paar Langzeitbelichtungen zu machen. Eine Sache bewahrheitet sind in solchen Momenten immer wieder: Fotografieren ist malen mit Licht. Die beste Kamera, die meisten Megapixel, das teuerste Objektiv. All das nützt nichts, wenn das Licht nicht stimmt.

Sligachan SligachanSligachan mit Blick auf Sgurr nan Gillean (Skye)

Übrigens gibt es in der Nähe noch die Sligachan Waterfalls. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Hätte ich das vor diesem Artikel gewusst, dann gäbe es mit Sicherheit auch noch ein Bild von diesen Wasserfällen. Aber diese Reise muss ja nicht meine letzte Reise nach Schottland gewesen sein. So gibt es immerhin noch etwas zu entdecken!

Die Tage werden nicht kürzer

Am darauffolgenden Tag musste dann wieder eine richtige Wanderung her. Kawai.., Kwaiwaring.., Kiiräng… ach ja, Quiraing! Eine Wanderroute in der nördlichen Region von Skye, quasi der direkte Nachbar vom Old Man of Storr. Ein halber Tag wandern in der schier unendlichen Prärie Skyes stand in unserer Reiseplanung ganz weit oben auf der Liste.

Quiraing, so sagt man, bietet einen beeindruckend Blick auf Skye und dessen geologischer Entstehungsgeschichte. Wir wollten den Rundwanderweg einfach nur genießen. Und so erschlossen wir in gemütlichem Tempo (ich musste ja auch mithalten) die Halbinsel Trotternish auf Skye. Leider konnte ich die geologischen Feinheiten nicht so fotografisch festhalten, wie ich es mir vorgenommen hatte. Zudem verzerrt gerade beim ersten Bild die Brennweite sowie meine Unfähigkeit, Größenverhältnisse in Relation zu setzen, enorm den Bildeindruck. Unsere Wandertour startete hinter der massiven Felswand (mittig im Bild). Unser Rastplatz, von dem ich die folgenden zwei Fotos schoss, befand sich ungefähr auf der Hälfte des Rundweges.

Quiraing Quiraing Quiraing

Neist Point und Fairy Pools

Nichtsdestotrotz ging unser Tag nach dieser Tour in die zweite Runde. Ziel 2: Der Neist Point mit dazugehörigem Leuchtturm. Ein kurzes Vergnügen, zumal sich der Himmel langsam zuzog. Etwas Sonne hätte dem Abend sicher gut getan. Also wurde der Trip zum Neist Point, abgesehen von der längeren Autofahrt, eher kürzer. Dies nutzten wir aber spontan, um bei hoffentlich gutem Licht Ziel 3, die Fairy Pools, zu erwischen.

Auch hier kam in mir der Foto-Nerd durch. Wir besuchten ursprünglich direkt nach der Wanderung um Quiraing die Fairy Pools, sind allerdings schnell wieder los in Richtung Neist Point. Meine Hoffnung war, beide Motive bei besserem Licht zu erwischen. Dies gelang beim Neist Point schon mal nicht. Zurück bei den Fairy Pools war die Lage zwar besser als noch beim Neist Point, allerdings noch immer nicht wirklich zufriedenstellend. Meine Mitstreiter gaben zu der späten Stunden auf und verweilten während meiner Foto-Odyssee bei den Fairy Pools tapfer im Auto und spielten Karten oder Schach. Nochmal vielen Dank für die Geduld!

Neist Point Lighthouse (Skye)Fairy Pools (Skye)Fairy Pools (Skye)Fairy Pools (Skye)Fairy Pools (Skye)Fairy Pools (Skye)

Die Fairy Pools sind erst unscheinbar, werden jedoch immer schöner, je weiter man die Wasserfälle entlang geht. Bild #2 ist eigentlich das bekannteste Motiv der Fairy Pools, aber dieses Foto ist unter wahrlich unmenschlichen Bedingungen entstanden. So eine ekelhaft widerwärtige Ansammlung von kleinen Mistfliegen habe ich mein Leben lang noch nicht gesehen! Die ganze Kamera war vollständig bedeckt von den beschissenen Fliegen. Ich will gar nicht wissen, wie viele gottverdammte Fliegen ich in diesen 3 Minuten unabsichtlich gegessen habe. An ein ruhiges Fotografieren war einfach nicht zu denken. Verzeiht mir daher die mangelnde Kreativität.

Regnerischer Abschied von der Isle of Skye

Was war ich froh, dass uns die gastfreundliche Bed-and-Breakfast-Besitzerin mit einem Talisker Single Malt des Nächtens begrüßte. Ich hoffe, ihr Mann ist uns nicht böse. Wir tranken nämlich jeder zwei Gläser vom Single Malt ihres Mannes. Sie selber bevorzugte Wodka. Das sorgte allerdings für ein nettes Gespräch und anschließend ruhige Träume. Sie ahnte wohl schon, wie der nächste Tag werden würde.

Regnerisch. Daher entschlossen wir uns die Hauptstadt der Isle of Skye zu erkunden: Portree. Bereits oben erwähnte ich Port Ruighe, womit die gälische Schreibweise des Ortes Portree gemeint war. Ich mag den Namen Port Ruighe lieber. Klingt nach Hafen. Ist in der Realität allerdings wenig hektisch und eher so verschlafen wir ein kleines Fischerdorf.

Nach dem kurzen Abstecher in Portree suchten wir anschließend noch die Fairy Glens auf: der Ort, an dem angeblich Feen leben. Und als wir Fairy Glen erreichten, schauten wir wirklich nicht schlecht. Ganz viele kleine Hügel; wie aus einer anderen Welt. Fast schon magisch. Irgendwie feen-tastisch. Hätte es doch nur nicht aus Kübeln geschüttet. Immerhin waren deshalb sogar die Schafe so zutraulich, dass ich mit meiner Kamera einigermaßen intime Fotos von ihnen schießen konnte. Mein kleines Highlight an dem Tag!

Portree (Skye)Portree (Skye) Fairy Glen (Skye) Fairy Glen (Skye)Fairy Glen (Skye)

Unsere Reise durch Skye sollte somit beendet sein. Unsere Reise durch Schottland sollte allerdings noch nicht zu Ende sein!

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